Mobile Breitbandmessung 2021: Mit Funkloch-App Netzabdeckung verbessern

Funkloch-App

Die Bundesnetzagentur sagt den weißen Lochern auf der Netzabdeckungskarte den Kampf an: Bereits im Oktober 2018 ging die Funkloch-App durch die Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur an den Start. Ziel der Aktion ist es, bundesweit ein flächendeckendes Mobilfunknetz aufzubauen und sich damit endgültig von den lästigen Funklöchern zu verabschieden. Die Nutzer*innen können per App die Funklöcher melden und aktiv beim Mobilfunkmonitoring beitragen. Wie die App funktioniert und wie Du mitmachen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.

Schlusslicht im EU-Ranking

Nicht nur die Netzabdeckung, sondern auch die Netzqualität schwächelt immer noch in vielen Regionen Deutschlands. Auch im europaweiten Vergleich sieht es für die Bundesrepublik nicht besser aus. Im EU-Ranking befinden wir uns auf den drittletzten Platz – noch hinter Albanien. Das erschreckende Ergebnis scheint jedoch ein politischer Wachrüttler gewesen zu sein und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wurde aktiv.

Das Ministerium beauftragte daraufhin die Bundesnetzagentur ein Mobilfunkmonitoring mit der Funkloch-App zu betreiben. Das Ziel der Aktion ist es mithilfe der gesammelten Daten das Mobilfunknetz noch gezielter auszubauen und langfristig ein flächendeckendes Netz zu gewährleisten.

Wie funktioniert die Funkloch-App?

So funktioniert die Funkloch-App
Mit der Funkloch-App können Nutzer*innen beim Mobilfunkmonitoring mitwirken.

Am 30. Oktober 2018 startete die App, in welcher die Nutzer*innen mobil die Qualität ihres Mobilfunknetzes und Funklöcher melden können. Wer seinen Empfang melden möchte, muss sich zuerst die kostenlose Funkloch-App im App Store oder bei Google Play herunterladen. Nachdem Du die App gestartet hast, musst Du einen kleinen Fragenkatalog zu Deinem Netzanbieter und Tarif ausfüllen. Aber keine Sorge, Deine Daten bleiben anonym und dienen nur zum Mobilfunkmonitoring.

Nachdem das geschafft ist, erfasst Dein Smartphone in regelmäßigen Abständen, ob und welche Netzabdeckung (EDGE/2G, 3G oder 4G/LTE) vorliegt. Wenn Du die Erfassung stoppst, werden die Daten zusammen mit der Angabe von Mobilfunkanbieter, sowie Ort und Zeit an einen zentralen Surfer vermittelt. Falls Du Dich in einem Funkloch befindest, werden die Daten übertragen, sobald Du wieder Netz hast.

Die Funkloch-Karte ist in Waben unterteilt, die in neun Zoomstufen verändert werden können. Mit einer Filterfunktion kannst Du einzelne Technologien, einzelne Netzbetreiber sowie bestimmte Zeiträume auswählen. Innerhalb der Karte liegen nur dort Ergebnisse vor, wo die Funkloch-App tatsächlich auch genutzt wurde. Damit werden in den meisten Fällen die „normalen“ Wegstrecken der Nutzer*innen abgebildet, wie bewohnte Gebiete und Verkehrswege. Die Ergebnisse spiegeln auch die alltäglichen Wege der Nutzer*innen wider, z. B. zur Arbeit, Schule oder Uni.

  • Breitbandmessung Screenshot
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Hier ein kleiner Block in die Funkloch-App. Quelle: Google Play Store

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Jährlicher Bericht zur Netzabdeckung

Mit den gesammelten Daten erstellt die Bundesnetzagentur eine Karte, die sehr detailliert die Netzabdeckung zeigt. Bislang liegen noch keine Ergebnisse für das Jahr 2020 vor, dennoch lohnt sich auch ein Blick auf den Jahresbericht 2019.

Die Bundesnetzagentur berichtet, dass beim Ausbau der Mobilfunknetze die Zahl der Funkbasisstationen 2019 auf 190.595 angestiegen (Ende 2018: 181.640) ist, davon sind 62.567 LTE-Basisstationen (2018: 54.911). 57.457 Basisstationen entfielen auf UMTS/3G (2018: 57.180) und 70.432 auf GSM/2G (2018: 69.549). Zudem wurden 139 5G-fähige Basisstationen in Betrieb genommen. In der Regel werden diese Stationen gleichzeitig für verschiedene Mobilfunkgenerationen eingesetzt, wie GSM, UMTS und LTE.

Auf dem Breitbandmarkt wurden im Jahr 2019 verstärkt Anschlüsse mit hohen vermarkteten Bandbreiten nachgefragt. Von den 35,1 Mio. aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen erhöhte sich der Anteil der gebuchten Anschlüsse mit mindestens 100 Mbit/s 2019 auf rund 26 Prozent (2018: knapp 20 Prozent). Eine vermarktete Bandbreite von mindestens 1 Gbit/s wiesen zu diesem Zeitpunkt ca. 0,2 Mio. Anschlüsse auf. Noch 2,9 Mio. Breitbandkunden nutzten Ende 2019 Anschlüsse mit einer vermarkteten Datenrate von weniger als 10 Mbit/s.

Die Digitalisierung hat zur Folge, dass das Datenvolumen in Fest- und Mobilfunknetzen erneut gestiegen ist. 2018 betrug das im Festnetz erzeugte Datenvolumen rund 46.000 Mio. GB. Vorläufige Berechnungen prognostizieren für 2019 ein Gesamtvolumen von etwa 52.000 Mio. GB. Das entspricht einem durchschnittlichen Datenverbrauch in Höhe von ca. 124 GB pro Nutzer*in. Im Mobilfunk fallen die jährlichen Zuwachsraten mittlerweile etwas geringer aus. 2019 wurden über die Mobilfunknetze rund 2.757 Mio. GB Daten übertragen, im Vorjahr waren es 1.993 Mio. GB.

Die Nutzung von SMS ist weiter rückläufig. 2019 wurden 7,9 Mrd. SMS versendet, (2018: 8,9 Mrd.). Angesichts der wachsenden Popularität von Messaging-Diensten hält diese Entwicklung wohl weiter an. Jedoch fallen die jährlichen Rückgänge mittlerweile geringer aus. Ein Grund hierfür könnte die verstärkte Nutzung von SMS-basierten M2M-Anwendungen sein.

Was sind M2M-Anwendungen?

Die Abkürzung M2M steht für Machine-to-Machine bzw. Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Dahinter steckt das Konzept eines automatisierten Informationsaustauschs zwischen Maschinen, Automaten, Fahrzeugen etc. untereinander und/oder mit einer zentralen Leitstelle. Mit dieser Automation werden Prozesse schneller, effizienter und sicherer und es können völlig neue Geschäftsfelder entstehen. 

Quelle: telekom.de

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