Apple hat einen Plan: Klimaneutrale Produkte bis 2030 – wie will der US-Konzern das schaffen?

Apple will Klimaneutral sein

Seit 2014 betreibt Apple alle seine Rechenzentren mit erneuerbaren Energien und über 100 Zulieferer haben für Apple ihre Produktion auf 100 % grüne Energien umgestellt. Trotz der großen Erfolge treibt Apple den ökologischen Fortschritt mit innovativen Lösungen weiter an. Denn der US-Konzern strebt an, bis 2030 alle Produkte klimaneutral herstellen zu können. Wie Apple seine Pläne umsetzen will, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

Apple wird grün – Projekte im Bereich erneuerbare Energien

“Wir wollen die Welt besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Nach Jahren harter Arbeit sind wir stolz darauf, diesen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben”, so Tim Cook, CEO von Apple. Seit 2011 haben alle Ökostrom-Projekte von Apple die Treibhausgasemissionen der eigenen Standorte weltweit um 58 % reduziert und damit fast 2,2 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß in der Atmosphäre verhindert.

Bislang laufen verschiedene Projekte. Ein kleiner Ausschnitt aus dem Apple Portfolio:

  • Der neue Hauptsitz von Apple (Apple Park) befindet sich in Cupertino und wurde zum größten “LEED Platinum” Bürogebäude in Nordamerika zertifiziert. Das Gebäude wird zu 100 % mit erneuerbaren Energien betrieben. Dazu zählt u.a. eine 17 Megawatt Solaranlage auf dem Dach und 4 Megawatt Biogas-Brennstoffzellen. Sollte das Bürogebäude einmal weniger Strom benötigen, wird die überschüssige Energie in das öffentliche Stromnetz gespeist.
  • In insgesamt sechs Provinzen Chinas startete Apple Projekte zur Erzeugung von mehr als 485 Megawatt Wind- und Solarenergie, um die Emissionen in der Produktionskette zu reduzieren.
  • Der US-Konzern kündigte an, in Waukee (Iowa) ein mehr als 37.000 Quadratmeter großes und hochmodernes Rechenzentrum zu bauen. Ab dem ersten Tag der Inbetriebnahme soll das Rechenzentrum mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
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In Reno, Nevada, liefert Apples viertes Solarprojekt in dem Bundesstaat 50 Megawatt Leistung an erneuerbarer Energie für die Region, unter anderem für Apples lokales Rechenzentrum. Bild: Apple
  • Apple hat eine Partnerschaft mit einem lokalen Energieunternehmen NV Energy in Reno (Nevada) geschlossen. In den vergangenen Jahren der Kooperation wurden vier neue Solarprojekte mit einer Gesamtleistung von insgesamt 320 Megawatt entwickelt.
  • In Japan arbeitet Apple mit dem Solarunternehmen Daini Denryoku zusammen. Insgesamt wurden mehr als 300 Solaranlagen auf Dächern installiert und erzeugen so 18.000 Megawattstunden Ökostrom jährlich. Mit dem produzierten Strom werden gut 3.000 Haushalte in Japan versorgt.
  • Zurzeit baut Apple zwei neue Rechenzentren in Dänemark. Beide sollen ab dem ersten Tag mit 100 % erneuerbaren Energie betrieben werden.

Klimaneutral bis 2030 – Der große Plan

Apple will bis 2030 für alle Produkte CO2-Neutralität erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen hat der US-Konzern einen Masterplan entwickelt. Zu dem Plan zählen unterschiedliche Punkte, die anhand mehrerer Projekte realisiert werden können:

  • An weniger CO2 arbeiten: Apple stellt Produkte aus recycelten Materialien her und arbeitet daran den Stromverbrauch der Geräte zu verringern
  • Gesteigerte Energieeffizienz: Rechenzentren, Büros oder Produktion – Energie soll effizienter genutzt werden
  • Erneuerbare Energie: Die gesamte Fertigungskette soll auf 100 % erneuerbaren Strom umgestellt werden, wie auf Solar oder Windkraft
  • Vermeidung von direkten Emissionen: An Standorten und Lieferketten werden Innovationen integriert, die CO2-Emissionen vermeiden
  • Investition in natürliche Lösungen: Apple investiert in Projekte für nachhaltige Forstwirtschaft und in die Wiederherstellung von Ökosystemen, die regionale Gemeinden respektieren und CO2 aus der Atmosphäre entfernen.
Quelle: YouTube

Erneuerbare Energie

Ein großer Teil der Apple CO2-Bilanz stammt vom Strom, der bei der Fertigung der Produkte verbraucht wird. Die mehr als 110 Apple Zulieferer haben sich verpflichtet auf saubere Energie umzustellen. Seit 2015 hat Apple das Supplier Clean Energy Programm den Zulieferern geholfen, auf erneuerbaren Strom umzusteigen, wie aus Solarkraft, Windkraft und anderen nachhaltigen Projekten. So wird die gesamte Lieferkette auf erneuerbare Energie umgestellt und so die CO2-Bilanz deutlich verbessert. Bis 2030 sollen, alle Produkte zu 100 % mit sauberer Energie herstellt werden.

Energiesparenden Produkte

Die verbrauchte Energie von Apple Produkte machen ca. 19 % der CO2-Emissionen aus. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Konzern, sondern auch auf die Kund:innen. Aus diesem Grund entwickelt Apple Produkte, die weniger Energie benötigen, ohne an Leistung zu verlieren. So konnte Apple in den vergangenen 12 Jahren durchschnittlich gut 70 % des Energieverbrauchs seiner Geräte reduzieren.

Mehr Wald = Weniger CO2

Obwohl Apple versucht so viele Emissionen wie möglich zu reduzieren, können nicht alle Teibhausgase vermieden werden. Aus diesem Grund sucht das Unternehmen nach natürlichen Lösungen CO2 aus der Atmosphäre zu binden. Zusammen mit Conservation International (CI) und Goldman Sachs hat Apple einen 200 Millionen US-Dollar umfassenden Restore Fund gegründet. Dieser Fund soll für Investitionen in natürliche Klimalösungen, die außerdem Rendite erzielen genutzt werden.

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Bild: pixabay

Denn neben Wäldern spielen auch Feuchtgebiete und Grasflächen der Erde eine wichtige Rolle beim Erreichen globaler Klimaziele. Apple arbeitet mit CI zusammen die zerstörten Savannen des Chyulu Hills Nationalparks in Kenia auf natürliche Art wiederherzustellen. Über 2 Milliarden Hektar wiederhergestellt Savanne können im Jahr Hunderte Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre binden. Zudem setzt das Unternehmen aus innovative neue Modelle bei den Mangrovenwäldern an der Küste Kolumbiens ein und schützt größere Teile des Amazonas-Regenwaldes im Schutzgebiet Zona Reservade Río Nieva im Norden Perus vor der Vernichtung.

Weniger Ladegeräte sollen Ressourcen schonen

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Tschüss Netzteil. Bild: pixabay

Seit vergangenen Jahr hat Apple aus dem Lieferumfang des iPhones und der Apple Watch das Netzteil entfernt. Da Netzteile eine große Menge an bestimmten Rohstoffen, wie Kunststoff, Zinn, Zink und Kupfer benötigen, könnte mit diesem Schritt eine erhebliche Menge an Rohstoffen eingespart und Emissionen reduziert werden, etwa bei der Verarbeitung oder beim Transport. Mit den kleineren und nun leichteren Verpackungen können mehr Kartons auf einmal transportiert werden, was ebenfalls den CO2-Fußabdruck verkleinert. Denn durch kleiner Verpackungen passen 70 % mehr iPhone 12 Verpackungen auf eine Lieferpalette. Zudem werden 861.000 Tonnen Kupfer, Zinn und Zink durch das weggelassene Netzteil voraussichtlich eingespart.

Recycelte iPhone Materialien für neue Geräte

Alle Apple Produkte enthalten verschiedene Rohstoffe, die zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden können. Im Apple Material Recovery Lab in Texas wird geforscht, wie Materialien zurückgewonnen werden können. Demontage-Roboter demontieren iPhone Geräte und Komponenten, um Rohstoffe wie seltene Erden, Stahl oder Wolfram zurückzugewinnen.

Saubere Energie für alle

Seit 2019 fördert Apple mit dem Power for Impact Programm Projekte mit klaren CO2 Einsparungen mit ökologischen und sozialen Vorteilen. Solarprojekte in den Philippinen, in Thailand und in Südafrika helfen kosteneffiziente und saubere Energie für die bereitzustellen, die keinen einfachen Zugang zu Energie haben.

Kritik an Apples Klimazielen

Trotz der großen und erfolgreichen Projekte steht Apple in der Kritik. Gerade viele iPhones User nahmen den reduzierten Lieferumfang der neuen iPhone-Modelle eher zähneknirschend in Kauf. Obwohl Apple das Netzteil nicht mehr zum Smartphone dazu liefert, verringerte sich der Preis für den Konsumenten nicht. Das rief nun auch den Verbraucherschutz auf den Plan. Mehr zum Thema >>

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