Ein Jahr Home-Office – Vodafone zieht Bilanz

Home-Office Vodafone

Vor gut einem Jahr begann für viele von uns eine berufliche Veränderung. Wo stundenlanges Pendeln und überfüllte Großraumbüros zum Alltag gehörten, hat nun das Home-Office Einlass in den Berufsalltag gefunden. Nicht nur die Jogginghose wurde bürotauglich, sondern auch flexible Arbeitszeiten und überraschende Effektivität bieten für viele Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen eine deutliche Verbesserung. Aber bietet dieses Arbeitsmodell ausschließlich Vorteile?

16.000 Vodafone Mitarbeiter:innen zu 100 % im Home-Office

Ein Jahr Home-Office ist rum – und es wird weitergehen. Das täglich Pendeln ins Büro, Geschäftsreisen oder der persönliche Austausch zwischen den Kolleg:innen Vorort fällt erst einmal auf unbestimmte Zeit weg. Viele Unternehmen laufen nun digital. Vorreiter in Sachen Home-Office war Vodafone. Wie es den Mitarbeiter:innen des Telekommunikationsriesen während dieser Zeit geht und wie die Umstellung gemeistert wurde, haben nun Umfragen ergeben.

Vor dem ersten Lockdown boten gerade einmal 30 % der mittelständischen und 39 % aller Unternehmen Home-Office an. Laut Statistik arbeiteten vor der Pandemie 3 % (1,4 Mio.) aller Arbeitnehmer:innen ausschließlich und 15 % (6,3 Mio.) Arbeitnehmer:innen gelegentlich von Zuhause aus. Im Laufe der Pandemie und durch die Home-Office-Pflicht schicken nun viel Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen zum Arbeiten in die eigenen Vier-Wände. Vodafone hingegen schickte bereits nahezu alle seine 16.000 Mitarbeitenden im März 2020 zu 100 % ins Home-Office.

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Homeoffice für die Eltern, Homeschooling für die Kinder: Das digitale Zuhause braucht schnelles Internet. © Vodafone

Selbstbestimmter Arbeitsort und Arbeitszeit

“Homeoffice war bei uns kein Neuland. Das hat uns geholfen, von einem auf den anderen Tag fast vollständig auf die Arbeit von Zuhause umzuschalten”, berichtet Bettina Karsch, Geschäftsführerin Human Resources bei Vodafone. Bereits seit Jahren arbeiten Mitarbeiter:innen bei Vodafone regelmäßig auch von Zuhause aus. Da werden Flexibilität, sowie der selbstbestimmte Arbeitsort und Arbeitszeit besonders geschätzt. Aber auch Unterstützung vonseiten des Unternehmens sind ausschlaggebend. Laut Vodafone, ist die Mehrheit der Mitarbeiter:innen mit der Ausstattung Zuhause und der ärztlichen Betreuung im eigenen Medical Center zufrieden.

Gesteigerte Produktivität und Effizienz

“Seit über acht Jahren nutzen unsere Mitarbeitenden Homeoffice, Gleitzeit und Sabbaticals. […] Das hat uns geholfen, […] die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so zu begleiten, dass sie gut durch diese angespannte Zeit kommen. Die Produktivität ist sogar leicht gestiegen und der Krankheitsstand deutlich gesunken”, so Bettina Karsch. Aber nicht nur Vodafone vermerkt, dass Arbeitnehmer:innen im Homeoffice produktiver und zufriedener mit den Ergebnissen sind als im Büro, dafür wird im Homeoffice zum Teil auch länger gearbeitet.

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Symbolbild: pixabay

Laut Statistik, schätzt jeder Vierte (ca. 23 %) die eigene Produktivität Zuhause höher ein. Ebenfalls steigt die Arbeitszufriedenheit bei jedem fünften deutlich an. Oftmals liegt die Schwierigkeit im Home-Office bei der klaren Abgrenzung zwischen Beruflichen und Privaten. Für Abhilfe braucht es hier Regeln, die nicht nur zwischen Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in, sondern auch innerhalb der Familie formuliert werden müssen. Beispielsweise: Wer der beiden Partner:innen, wann für Haushalt und Kinderbetreuung/Home-Schooling verantwortlich ist.

Mehr Freizeit durch weniger Pendeln

Mehr Homeoffice bedeutet mehr Zeit. Dass zeigen die internen Statistiken von Vodafone: Durch den Wegfall des täglichen Pendelns haben Vodafone-Mitarbeiter:innen bundesweit über 4 Millionen Stunden im Jahr 2020 eingespart. Das sind 10 Tagen für jede und jeden einzelnen – oder insgesamt 468 Jahre, die Zeitspanne vom Mittelalter bis heute. Viele nutzen die gewonnene Zeit mit der Familie, treiben mehr Sport oder gehen ihren Hobbies nach. Aber: Es wird auch mehr gearbeitet. Denn: Zu 100 % im Homeoffice zu arbeiten, fällt nicht immer leicht. Bei Dauer-Videokonferenzen denkt nicht jeder an Dinge wie Pausen, Bewegung oder ausreichend trinken.

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Symbolbild: pixabay

Das Klima freut sich: weniger CO2-Emissionen

Wer öfter von Zuhause arbeitet, spart nicht nur Zeit, sondern auch CO₂-Emissionen. Ohne Pandemie würden noch bis zu 85 % aller Arbeitnehmer:innen ihr Zuhause verlassen und sich auf den Weg zur Arbeit machen. Dabei werden jährlich 3 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Laut einer Studie von Greenpeace würde in Deutschland bereits ein Home-Office-Tag in der Woche 1.6 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen. Bei zwei Tagen in der Woche sogar 3.2 Millionen Tonnen. Allein das Wegfallen von Dienstreisen und die tägliche Fahrt ins Büro fast aller 16.000 Vodafone-Mitarbeiter:innen sparen 20.000 Tonnen Treibhausgase allein im Jahr 2020 ein.

Fit für die Zukunft: Home-Office nach der Pandemie

Wird nach der Pandemie vor der Pandemie? Vermutlich nicht. Viele Unternehmen und Arbeitnehmer:innen haben im Laufe des vergangenen Jahres festgestellt, dass Home-Office sich als willkommene Alternative in die bestehenden Arbeitskonzepte integrieren kann. So wird vermutet, dass nach der Pandemie gut 8 % (3,2 Mio.) aller Arbeitnehmer:innen ausschließlich im Home-Office arbeiten werden und ca. 27 % (11.5 Mio.) teilweise von Zuhause arbeiten können. Eine deutliche Entwicklung.

Der Wandel zu noch mehr Home-Office wird auch die Büros verändern. Aus vielen Einzeltischen werden Orte der Begegnung. Klar ist: Es wird immer Tische zum Arbeiten geben. Aber es werden große Räume für große Ideen hinzukommen, denn das Büro wird in erster Linie für Nähe, direkten Austausch und Kreativität gebraucht.

Das Homeoffice bietet viele Freiheiten und wird auch in Zukunft fester Bestandteil bei Vodafone sein. Aber auch das Arbeiten Vorort, das gesellschaftliche Zusammenkommen und der analoge Austausch spielen nach Corona weiterhin eine wichtige Rolle im Unternehmen.

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