IPTV – Was kann das Internetfernsehen 2021?

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Kurz und knapp: IPTV bedeutet „Internet Protocol Television“ und meint damit die Übertragung von Filmen und Fernsehprogramm durch das Internet. Das TV-Programm kommt per Breitband zu Dir nach Hause und kann interaktiv und zeitunabhängig genutzt werden. Mit IPTV hast Du einen Zugriff auf Pay-TV-Sender, Streaming-Portale und kannst auf Serien und Filme On-Demand zugreifen. Zurzeit bieten in Deutschland verschiedene Anbieter IPTV an. Neben der Telekom (MagentaTV), Vodafone (GigaTV) und 1&1 bieten auch unabhängige Provider wie Zattoo, Waipu.tv oder Joyn ihre Dienste an.

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IPTV bietet Unterhaltung für die ganze Familie. Bild: Telekom

Welche Voraussetzungen brauche ich, um IPTV zu empfangen?

In erster Linie brauchst Du einen Internetanschluss, dabei ist es egal, ob Du diesen über Kabel, DSL oder VDSL beziehst. Für eine ruckelfreie Übertragung in HD benötigst Du eine Datenrate von mindestens 16 MBit/s. Für eine Übertragung in Ultra HD (4K) sogar 25 Mbit/s. Zu Deinem Internetanschluss kannst Du bei der Telekom und bei Vodafone ganz einfach das „TV-Paket“ zum Breitbandanschluss dazu buchen. Die Anbieter stellen Dir in der Regel eine Set-Top-Box für Deinen TV-Empfang zur Verfügung. Die Box ist dabei das Verbindungsstück zwischen Fernseher und Router, indem die Box das übertragene TV-Signal decodiert.

Was kann IPTV?

IPTV bietet Dir viele verschiedene Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Fernsehen. Zum einen kannst Du deutlich mehr TV-Sender empfangen als bei einem Kabel- oder DVB-T2-Anschluss und das sogar in HD. Welcher Anbieter, welche Sender im Programm hat, erfährst Du auf den jeweiligen Netzseiten.

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Der MagentaTV-Receiver. Bild: Telekom

Zu der hervorragenden Bildqualität kannst Du zusätzliche Inhalte aus den Mediatheken der Anbieter in 4K und Ultra HD abrufen. Ein weiterer Vorteil vom Internetfernsehen ist der zeitversetzte Programmstart oder die Aufnahme von Sendungen. So kannst Du als Zuschauer*in unabhängig vom linearen Fernsehen auf das Programm zugreifen. Über die Restart-Funktion ist es Dir möglich, zum Beispiel Filme oder Serien am Anfang starten, obwohl sie schon seit einer Stunde laufen. Auch das Pausieren des Programms ist kein Problem. Einfach auf die Timeshift-Option zugreifen und das Programm zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen.

Auch mit Video-On-Demand kannst Du jederzeit auf Inhalte zugreifen, die auf Abruf für Dich bereitstehen. Obwohl die On-Demand Dienste kein reguläres „TV-Programm“ ausstrahlen, zählen die Angebote von Amazon Prime, Netflix usw. ebenfalls zum Internetfernsehen dazu.

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Mit GigaTV Net können Vodafone-Kunden über DSL und Kabel Fernsehen schauen und streamen. © Vodafone

Bei Quizsendungen miträtseln oder bei Umfragen direkt mit abstimmen? Interaktionen sind mit dem IPTV kein Problem. Möglich macht das der Rückkanal, der zu jeder Internetleitung gehört und Dir ermöglicht, nicht nur Daten zu empfangen, sondern auch zu senden. Als Zuschauer*in kannst Du über Dein Smartphone oder die Fernbedienung interagieren. Allerdings steckt das interaktive Fernsehen noch in den Kinderschuhen. Ob und wieweit es weiterentwickelt wird, hängt von der Zuschauernutzung ab.

Was ist der Unterschied zwischen IPTV und den anderen Empfangsarten?

Der offensichtlichste Unterschied liegt auf der Hand: Beim Internetfernsehen wird das TV-Signal über das Internet übertragen und nicht wie beim herkömmlichen Fernsehen über Kabel oder Satellit. Weitere Unterschiede haben wir hier zusammengefasst:

  • Bei IPTV sind Interaktionen möglich
  • Zeitversetztes Fernsehen und Pausieren des Programms
  • Es kann ganz easy auf Video-On-Demand Inhalte zugegriffen werden, was z.B. über Antenne nicht möglich ist
  • Komfort: Das Einrichten des IPTV ist einfach. Du benötigst keine Hardware wie eine Satellitenschüssel, die auch noch am richtigen Platz installiert werden muss.
  • Frei empfangbare Sender sind auch bei IPTV möglich. Hingegen werden private Sender in SD nicht mehr übertragen. Aus diesem Grund wird zumeist für Satellit und Kabel eine Jahresgebühr für HD-Programme fällig.
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GigaTV Net bietet eine übersichtliche Plattform für klassisches Fernsehen, Mediatheken, Videothek und Streaming-Dienste. © Vodafone

Ohne Internetverbindung bleibt auch beim IPTV der Bildschirm schwarz

Obwohl sehr viel für das Internetfernsehen spricht, gibt es leider auch hier den ein oder anderen Nachteil. Zum Empfangen von IPTV benötigst Du einen starken Breitbandanschluss, der allerdings nicht überall verfügbar ist. Beispielsweise benötigt 1&1 für die Übertragung seines TV-Programms eine DSL-Verbindung von 50 Mbit/s. Zusätzlich benötigst Du einen Receiver für jedes TV-Gerät, auf welchem Du das Internetfernsehen nutzen möchtest. Das ist wiederum mit zusätzlichen Kosten verbunden. Störungen in der Internetleitung wirken sich ebenfalls negativ aus. Neben Telefon und Internetnutzung ist dann auch fernsehen nicht möglich.

Schwarze Schafe auch bei IPTV-Anbietern

IPTV zu nutzen ist grundsätzlich legal. Allerdings gibt es auch Anbieter, die mit besonders günstigem oder kostenlosem Zugriff locken, aber keine notwendigen Distributionsrechte besitzen. Solche illegalen Plattformen sind beispielsweise „Ace IPTV“ oder „NocroIPTV“. Besonders beliebt ist auch der Handel von Set-Top-Boxen auf Ebay. Versprochen wird mit diesen Boxen der Zugang zu Pay-TV-Sendern, obwohl sie diese gar nicht in Deutschland ausstrahlen dürfen. Normalerweise sorgt das Geoblocking dafür, das die Sender nicht ausgestrahlt werden können, allerdings sind die auf Ebay angebotenen illegalen Boxen ohne Geo-Sperre. Auch beim Internetfernsehen gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wer die illegalen Angebote nutzt und erwischt wird, muss damit rechnen hohe Bußgelder zu bezahlen.

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