SMS – Was ist eine SMS und brauchen wir sie noch heutzutage?

Kennst Du noch die SMS oder kannst Du Dich daran erinnern, wann Du die letzte SMS bekommen hast? In den Anfang der 90er Jahre war die SMS das technische Highlight in der Mobilfunk-Branche! Aber wusstest Du, dass die SMS eigentlich so nicht geplant war?

Erfahre alles rund um die beliebte Kurznachricht „SMS“ bei uns im Blogbeitrag:

Die SMS als erster Smartphone Messenger

Dank der SMS können wir uns erstmalig unterwegs Textnachrichten zusenden und auch empfangen. Man musste ab diesem Zeitpunkt nicht zwingend denjenigen anrufen, um ihn oder ihr die Nachricht zu überbringen.

Was ist die SMS?

Die Abkürzung „SMS“ heißt ausgeschrieben: „Short Message Service“. Das heißt auf Deutsch wörtlich übersetzt: „Kurze Nachrichten Dienst“. Somit handelt es sich bei einer SMS, um die erste Kurznachricht, die man über das Handy oder Smartphone bis zu 160 Zeichen verfassen und verschicken konnte.

Die SMS kann man vielleicht sogar als Vorreiter von WhatsApp, Facebook Messenger, Telegram, Threema, Signal und Co. bezeichnen. Denn ohne die SMS würde es wahrscheinlich diese Dienste heute gar nicht geben.

Die Geschichte der Kurznachricht

Der britische Informatiker, Neil Papworth schrieb die allererste SMS im Jahre 1992. Dabei handelte es sich um einen Weihnachtsgruß, den er an einen damaligen Vodafone-Manager verschickte. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich noch niemand vorstellen, dass ein Textnachrichten-System lieber genutzt wird als das Telefonieren. Zu Anfang war die Nutzung der SMS kostenlos.

Die SMS erfreute sich immer zunehmender Beliebtheit!

Auch die Netzbetreiber freuten sich über die Nutzung des „Simsens“. Denn die Kurznachricht benötigt im Vergleich zu einem Telefonat niedrigeren Bandbreitenbedarf und schafft den Netzbetreibern eine weitere Ertragsquelle, die über die Anzahl der verschickten Nachrichten gewonnen wird.

Die ursprüngliche Idee hinter der SMS war die Benachrichtigung der Kunden bei Störungen. Diese Benachrichtigung wurden damals vom Computer (PC) an die entsprechenden Mobiltelefone verschickt. Somit ist die Kurznachricht im Grunde eigentlich als ein Neben- oder Zufallsprodukt entstanden und war eigentlich nie so für den Endkunden oder Verbraucher bestimmt gewesen.

Najaaa, man sagt ja: Pläne ändern sich und hier sogar zum Besseren 😜

Entwicklung & SMS-Nutzung im letzten Jahrzehnt

Den Höhepunkt der maximal verschickten Kurznachrichten erreichte man mit 60 Milliarden im Jahr 2012. Diese Zahl ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen und auf ca. 10 Milliarden gesunken. Im Gegensatz zur Mobilfunktelefonie, bei der das Gesprächsvolumen in den Jahren stabil geblieben ist, schreiben und verschicken immer weniger Menschen eine „Short Message“.

Der Rückgang der SMS-Nutzung

Nach dem Höhepunkt kam der Fall der Zahlen! Das könnte unter Anderen daran liegen, dass Ende 2012 Messenger, wie u.a. WhatsApp und Telegram für den Smartphone-User verfügbar wurden. In der Kombination einer Internetflatrate auf dem Smartphone somit eine Alternative zu der damals so beliebten Kurznachricht.

Zahlen, Daten und Fakten rund um die „Short Message“

Einfach mal eine SMS schreiben 🙂
Bild: Unsplash.com
  • Es werden aktuell circa 20-mal mehr WhatsApp-Nachrichten am Tag verschickt als eine SMS.
  • Mit einem aktuellen Smartphones werden nur 18,19 Sekunden gebraucht (Guinness-Buch der Rekorde 2014), um einen komplizierten SMS-Text von 160 Zeichen abzuschreiben.
  • Mit einem Tastenhandy wurden für den gleichen Text mindestens 40 Sekunden benötigt (ebenfalls Guinness-Buch der Rekorde 2007).
  • Die höchste SMS-Rechnung von 26.000 US-Dollar erreichte im Jahr 2009 einen Amerikaner, welcher sich beim Dauer-simsen auf seine Flat verlassen hat. 😱 Diese war jedoch begrenzt auf 100.000 Kurznachrichten pro Monat. Die Rechnung musste ihm damals als Paket zugestellt werden. Die Telefonfirma verzichtete jedoch auf den ausstehenden Betrag, nachdem die Medien über diesen Vorfall berichtet hatten. Da hatte er aber Glück gehabt 😬🍀

Die Vorteile der Kurznachricht

  • Zum Verschicken/Empfangen einer SMS wird kein Internet benötigt (über das Mobilfunknetz).
  • Alternativ kann eine Kurznachricht sogar auch an eine E-Mail-Adresse, ein Faxgerät oder ins Festnetz verschickt werden (Vielseitig einsetzbar).
  • Über die SMS-Infochannels können aktuelle Informationen zu einem Wunschthema abgerufen werden.
  • Handy-Nutzer werden über verpasste Anrufe per SMS informiert.
  • Handy-Logos und Klingeltöne können per Kurznachricht abgerufen werden.
  • „Short Messages“ lassen sich auch kostengünstig über das Internet verschicken.

Die Nachteile der Kurznachricht

  • Achtung vor der Kosten­falle Premium-SMS!
  • Kurznachrichten erzeugen Kosten, sofern im Mobilfunkvertrag keine SMS-Flat enthalten ist.
  • Ist der Short Message-Dienst im Internet kostenfrei, so wird er finanziert über Werbung oder den Handel mit den persönlichen Daten/ Informationen des Users.

Nostalgie der SMS Zeit

Es gibt den netten Spruch „Früher war alles besser!“. Wer das sagt, hat meisten gute Erinnerungen an die Zeit von dem er oder sie spricht. Mal grundlegend gesagt: Früher war nicht alles besser, es war „ANDERS„. Um euch das „Anders-Sein“ aus der Zeit vorzustellen und was damals zum Alltag gehört hat. Hier unser kleiner Rückblick:

Die Begrenzungen der Kurznachricht

Die Kunst bei einer SMS war es sich kurzzufassen. Das ist nicht immer einfach bei einer Begrenzung der Zeichen. Ab 161 Zeichen ging auch schon die zweite Nachricht automatisch los und es hat dann 40 statt 20 Cent gekostet. Das war damals noch viel Geld, vor allem als Jugendlicher. 😅 Hat man die 160 Zeichen überschritten, was sehr schnell ging, hieß es Kürzen.

Abkürzungen

Bei einer Begrenzung von maximal 160 Zeichen pro SMS musste man sein Geschriebenes so kurz und knapp wie möglich formulieren. Man musste teilweise kreativ werden, um seine Nachricht passen in die Begrenzung „reinzupacken„.

Teilweise werden manche Abkürzungen noch heutzutage benutzt. Man könnte schon sagen, ein Überbleibsel aus der Zeit.

Hier ein paar Beispiele von SMS Abkürzungen, um einige zu nennen:

  • mb = Mail Back
  • LG = Liebe Grüße
  • hdgdl = Hab dich ganz doll lieb
  • 4 = for = für
  • gr8 = great = gute
  • Cu = See you = Sehe Dich / Bis zum nächsten Mal
  • 2mrw = tomorrow = morgen

Die Schuldenfalle

Als die Kurznachricht dann Geld gekostet hatte und es damals noch keine Flatrate-Option gab, konnte die Masse an Nachrichten, die man im Monat schrieb, schnell zu einem großen Kostenpunkt entwickeln. Denn jede einzelne SMS kostete 20 Cent pro Stück. Bei dem „Simsen“ musste man daher früher gut aufpassen.

Warum?

Bei den damaligen Handys hattest Du einen kleinen Speicher und konnte nur wenige Nachrichten speichern. Regelmäßiges Löschen der Nachrichten am Handy gehörte somit zum Alltag. War der Speicher voll, konntest Du keine weiteren Nachrichten empfangen. Das war die Misere!

Dadurch konntest Du leicht den Überblick der gesendeten und empfangenen Nachrichten verlieren. Es gab damals einige Jugendliche, die mit ihren Eltern über die zu hohe Handyrechnung diskutiert hatten. Wenn Du sehnsüchtig auf eine Antwort gewartet hast, war die meiste genutzte und ernst zu nehmende Ausrede „Kein Geld mehr auf dem Handy“ Deiner Kontaktperson, wenn man nicht zurückgeschrieben hatte, mittlerweile Alltag.

Handys verleihen, um eine Nachricht zu verschicken?

Sein hoch-personalisiertes Handy mit all den Daten, Bilder und Nachrichten aus der Hand zu geben ist heutzutage unvorstellbar. Für die SMS lieh man sich gegenseitig kurz das Handy der Freunde, um schnell dem Schatz oder den Eltern eine Nachricht zu schreiben und Bescheid zu geben, dass alles in Ordnung sei. So wurde der Kumpel mit den spendabelsten Eltern schnell zum Retter des ganzen Freundeskreises.

Der Sparfuchs nutzte Gratis-SMS von dubiosen Webseiten

Trotz allem neigt sich das Handy-Guthaben dem Ende zu. Sparfüchse und diejenige, die nicht auf die Nachrichten und die Kommunikation verzichten wollten, nutzen mehr oder weniger seriöse Webseiten. Das war eine gute Möglichkeit kostenlose Nachrichten an die Freunde, Familie und Bekannte zu schicken. Einziger Nachteil: Am Ende der Nachricht stand immer ein Werbeslogan und man hatte somit schon ein paar Zeichen weniger für die Nachricht. Zudem musste man noch dazu schreiben, von wem die Nachricht kommt, da es eine unbekannte Nummer verschickt.

Die Einführung der T9-Tastatur

Das Tippen ohne T9 war anstrengend! Man musste zu Anfang auf die Nummerntaste drücken, in dem sich eine von drei oder vier Buchstaben befindet. Im Anschluss tippte man sich durch. Das konnte ein Weilchen dauern bis man die gewünschte Nachricht fertig geschrieben hatte 😅🙈

Was sich unfassbar kompliziert anhört, ging dann mit dem Start der T9-Tastatur schneller. Nach einer Eingewöhnungsphase konnte man somit, ohne hinzuschauen, die Nachricht schreiben. Dank der T9 Tastatur musstest Du lediglich auf die Nummerntastatur drücken mit dem Buchstaben. Das integriert Wörterbuch machte dann mit den eingegebenen Buchstaben, dass von Dir gewünschte Wort. Kannte das Wörterbuch das Wort nicht, konntest Du manuell hinzufügen.

Die SMS Empfangsbestätigungen

Du kennst den blauen Haken in WhatsApp? Kurz und knapp: Dieser blaue Haken zeigt Dir an, ob ein Text aufgerufen bzw. gelesen wurde oder nicht. (Nachzulesen in unserem Blogbeitrag: WhatsApp-Haken: Die Bedeutung der verschiedenen Haken).

Auch die SMS hat die Funktion, was viele Menschen vergessen. Somit wurde in Zeiten des robusten und als „unkaputtbaren“ Nokia 3210 geltenden Handy, schon Empfangsbestätigungen für Nachrichten verschickt. Mit dieser Funktion durfte man sich heute als auch damals rechtfertigen, warum man nicht zurückgeschrieben hat.

SMS-„Kunst“

SMS ist leider nur für Textnachrichten ausgelegt. Bevor es Emojis und Sticker gab, hat man kreativ mit den Satzzeichen gearbeitet. So wurden aus Buchstaben und Zahlen kunstvoll Tiere, Herzen und Gesichter „gezaubert“. Diese Text-Bildchen waren damals angesagt und sehr beliebt. 😁

Ein Beispiel?

So in etwa sah das Ganze aus:

     $$$$$$$$______$$$$$$$$$$
   $$$$$$$$$$$$__$$$$88(¯`v´¯)$
  $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$(¯`(●)´¯)$
 $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$(_.^._)$$
   $$$$$$$$$$$$$$$$$(¯`v´¯)$$$$$
      $$$$$$$$$$$$$$$(¯`(●)´¯)$$$
         $$$$$$$$$$$$$$(_.^._)$$
               $$$$$$(¯`v´¯)$$$$$
                   $$$(¯`(●)´¯)$$
                        $(_.^._)$
                          $$$$$$
                              $$

Das Pendant zur SMS: MMS als Bild-Nachricht

Die SMS, wie Du oben gelesen hast, ist ein reines Text-System. Die MMS, oder auch „Multi­media Messa­ging Service„, ist das genaue Gegenteil und verarbeitet, versendet und empfängt Bildern, kleinen Video­clips oder Audi­ospuren. Kleinere Texte kannst Du ebenfalls mitschicken. Die MMS war die erste Möglichkeit Bilddateien über das Handy zu verschicken. Eine schöne Funktion: Es lassen sich beispiels­weise auch mit dem Handy aufge­nommene Bilder als MMS-Post­karte in die Brief­kästen von Freunden und Verwandten verschi­cken.

Die MMS war unglaublich teuer, dauerte unglaublich lange und wurde daher selten genutzt. Daher war sie schnell vergessen, als man über die App WhatsApp kostenlos und über das Internet verschicken konnte.

Brauchen wir heute noch die SMS?

Wie Du in der Entwicklung gemerkt hast, ist die Nutzung in Deutschland stark rückläufig. Die heutigen Handys, Smartphones und Tablets sind internetfähig und werden oft in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag angeschafft, die meist eine Internet– oder SocialFlatrate zu günstigen Konditionen beinhaltet. Das ermöglicht den Nutzer kostenloser Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp, Telegram, Threema, Signal, Viber & Co. eine gute Basis.

Alternative zur SMS: Welche Messenger gibt es?

Diese Messenger bieten Dir ein komfortables Handling mit Videos, Sprachnachrichten, Textnachrichten und Fotos verschicken über das Internet an.

Im Google Play Store für Android empfehlen wir Dir folgende Instant-Messenger-Apps für Dein Smartphone:

WhatsApp Messenger
Preis: Kostenlos
Messenger
Preis: Kostenlos
Telegram
Preis: Kostenlos
Rakuten Viber Messenger
Preis: Kostenlos

Im Apple App Store für iOS empfehlen wir Dir folgende Instant-Messenger-Apps für Dein Smartphone:

‎WhatsApp Messenger
Preis: Kostenlos
‎Messenger
Preis: Kostenlos+
‎Telegram Messenger
Preis: Kostenlos+
‎Rakuten Viber Messenger
Preis: Kostenlos+

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